Darfst du glücklich sein? Teil 1
Es kommt der eine Moment, in dem du dich fragst, was du vom Leben verlangen darfst.
Du stellst dir die Frage, ob du zu viel willst. Dich verrannt hast und einfach nicht mehr bei Sinnen bist. Der Moment, der darüber entscheidet, wie dein Leben zukünftig aussehen wird.
Anna fürchtet den Morgen. Die ersten Momente des Tages, eingetaucht im mystischen Licht der schwindenden Nacht und des anbrechenden Tages. Im Zwischenreich. Sie spürt dieses magische Licht, lange bevor sie es sieht und wird überrollt von einer tiefen Liebe. Es ist keine spezifische Liebe. Es ist einfach nur Liebe. Universell.
Doch in einem Bruchteil von Sekunden ist ihr Gehirn wach. Es drängt sich nach vorne, überrollt alles und genau da, wo nur universelle Liebe war, ist nun auch Schmerz und Angst. Sie sieht ihren schlafenden Mann und lächelt. Während sie lächelt, läuft ihr eine Träne über das Gesicht. Anna spürt einen tiefen Schmerz, denn ihr Mann ist krank. Sehr krank. Und er kämpft seinen Kampf.
Später wird auch er aufwachen und seinen Kampf weiter kämpfen. Wie jeden Tag. Wie jede Stunde.